Nachhaltigkeit bei Haustieren

Wie nachhaltig sind Haustiere?

Wie nachhaltig sind Haustiere?

Viele haben einen kleinen flauschigen oder gefiederten Freund. Insgesamt fast 35 Millionen Tiere leben in deutschen Haushalten. Gleichzeitig ist Nachhaltigkeit ein immer wichtigeres Thema. Der drohende Klimawandel, die Umweltverschmutzung durch Plastikverpackungen und Schadstoffen – all das bedroht unsere Existenz. Und auch unsere kleinen Freunde tragen ihren Teil dazu bei. Deshalb erfährst du hier, wie du Nachhaltigkeit bei der Haustierhaltung berücksichtigen kannst!

Unsere Haustiere verbrauchen eine ganze Menge Ressourcen: Futter, Medizin, Spielzeug, Unterbringung und zum Teil sogar Kleidung. All das hat eine entsprechende Ökobilanz. ESU-Services ist ein Schweizer Unternehmen, das sich auf Ökobilanzen spezialisiert hat. Es hat die Nachhaltigkeit von Haustieren untersucht. Dabei verglichen die Wissenschaftler die Belastung durch Haustiere mit denen durch ein Auto.

Welche Tiere sind besonders problematisch für die Umwelt?

Je nachdem, um welches Tier es sich handelt, hat es eine bessere oder schlechtere Ökobilanz. Als Faustregel lässt sich sagen: Je größer das Tier ist, umso mehr Ressourcen braucht es. Das Schlusslicht beim Thema Nachhaltigkeit bildet das Pferd. So entspricht die Umweltbilanz eines Pferdes für ein Jahr einer 21.500 km langen Autofahrt. Ein Kaninchen hingegen hat lediglich eine jährliche Umweltbelastung von 700 gefahrenen Kilometern. Bei Fischen sieht es noch besser aus: 50 Fische haben die gleiche jährliche Belastung wie das Kaninchen.

Wie schädlich sind Hunde für Klima und Umwelt?

Beim Hund ist die Belastung ebenfalls abhängig von der Größe. Ein Dackel ist weniger schädlich als ein Schäferhund. Ein Hund mit einem Körpergewicht von ca. 30 kg verursacht jährlich ca. 1.1 Tonnen CO2. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung der Technischen Universität Berlin. Damit ist die Umweltbelastung eines Hundes im Jahr mit der einer 3700 km langen Autofahrt vergleichbar.
Hunde sind aufgrund ihres Kots auch ein Problem für die Umwelt. Der Kot eines Hundes enthält Stickstoff und Phosphor. Diese Stoffe wirken sich negativ auf den Boden und das Grundwasser aus. Daher ist es immer ratsam, den Kot mit einem Kotbeutel aufzusammeln.

Warum sind Haustiere schlecht?

Haustiere sind anders als Wildtiere nicht in den natürlichen Kreislauf eingebunden. Sie sind häufig vom Menschen speziell gezüchtet. Dadurch belasten Haustiere zusätzlich Umwelt und Klima und das natürliche Gleichgewicht kann aus den Fugen geraten.

Ist es ethisch vertretbar, Haustiere zu halten?

Bei diesen vielen Nachteilen hast du nun vielleicht Bedenken aufgrund deines Haustieres. Aber da solltest du dir keine großen Sorgen machen. Die zuvor genannte Schweizer Studie kam ebenfalls zu dem Ergebnis, dass Haustiere lediglich 1% zu unserer gesamten CO2-Emission beitragen.
Außerdem haben Haustiere auch viele positive Effekte auf uns Menschen. Sie haben eine beruhigende Wirkung und können so den Blutdruck senken. Hunde zwingen ihre Besitzer, sich mehrmals täglich an der frischen Luft zu bewegen. Auch können Tiere sogar bei Depressionen zu einer Besserung führen.

Kann Tierhaltung nachhaltig sein?

Wenn man dennoch Bedenken hat, dann kann man einige Dinge bei der Haustierhaltung beachten, um diese möglichst nachhaltig zu gestalten. Beispielsweise muss nicht immer alles neu gekauft werden. Käfige oder Näpfe lassen sich problemlos gebraucht finden. So werden Ressourcen geschont. Man selbst sollte diese Dinge ebenfalls anderen anbieten, wenn sie nicht mehr benötigt werden. Weiter ist es möglich, Dinge selbst zu machen. Ein Kratzbaum kann beispielsweise aus Ästen vom Wald und Seil gebaut werden.

Einer der größten Punkte ist das Futter. Gerade Fleisch, insbesondere Rind, führt zu einer hohen Belastung. Man sollte daher, wenn möglich, auf Fleisch verzichten oder es reduzieren. Ein Hund ist ein Allesfresser und kann Obst und Gemüse ebenso gut verarbeiten. Für Katzen, die auf Fleisch angewiesen sind, sollte Futter mit wenig Rind verwendet werden. Außerdem gibt es Futter, das aus Nebenprodukten der Lebensmittelproduktion hergestellt wird und so ebenfalls als nachhaltigeres Futter anzusehen ist. Und wenn man ganz sicher sein will, macht man das Futter selbst. Es finden sich viele Rezepte für Leckerlis und Futter im Netz.

Insgesamt ist ein Haustier für viele ein wichtiger Halt und kann daher sehr wichtig sein. Wenn man bei dessen Versorgung einige Punkte beachtet, braucht man auch keine Bedenken bezüglich der Nachhaltigkeit zu haben.

Image by Uschi Dugulin from Pixabay
Über Maike 215 Artikel
Maike ist eine leidenschaftliche Tierliebhaberin. Mit einem Hintergrund in Veterinärmedizin und Tierverhalten verbindet sie Fachwissen mit Empathie, um Tierbesitzern zu helfen, ihre geliebten Gefährten bestmöglich zu versorgen. Ihre Liebe zu Tieren spiegelt sich in ihren einfühlsamen und fundierten Artikeln wider, die klare Informationen und praktische Ratschläge bieten. Mit ihrer Erfahrung und ihrem Engagement ist sie eine wertvolle Bereicherung für das Team von Haustiere-heute.de und eine verlässliche Quelle für alle, die das Beste für ihre pelzigen Freunde wollen.